Jeder von uns kennt Ängste, sie sind in uns allen angelegt und ein Teil der menschlichen Natur. Wir spüren, ebenso wie Tiere, in bestimmten Situationen Ängste, deren Sinn es normalerweise ist, uns vor Gefahren zu warnen und so unser Überleben zu sichern. Ängste sind also zunächst genauso normal und wichtig, wie alle anderen Gefühle, etwa Freude, Trauer, Lust etc. Manchmal allerdings treten Ängste in einem solchen Maße auf, dass sie uns in unserem Alltag stark behindern und uns so sehr belasten, dass wir ärztlich- therapeutische Hilfe suchen. Im Gespräch mit Ihnen kläre ich zunächst ab, um welche Form der Angsterkrankung es sich handelt. Eine ganz typische und oft auftretende Angsterkrankung ist die Panikstörung. Dies sind Angstattacken, die praktisch ohne erkennbaren Grund ganz plötzlich auftreten und vor allem stark körperlich zu spüren sind. Betroffene haben in einer solchen Situation den Eindruck, möglicherweise einen Herzinfarkt erlitten zu haben, schwer akut krank zu sein und suchen dann auch den Notdienst auf, ohne dass man dort irgendeine körperliche Ursache finden kann, die die Beschwerden erklärt. Häufig ist auch die sog. Agoraphobie, eine panikartige Angst, die an typische Situationen wie räumliche Enge gebunden ist, sodass schnell der Eindruck entsteht, dass die Angst nur aufhört, wenn die Situation verlassen wird. Andere typische Angsterkrankungen sind die soziale Phobie oder die generalisierte Angst. Ängste lassen sich in der Regel sehr gut behandeln, wobei der Schwerpunkt neben der genauen Diagnosestellung darauf liegt, dass Sie im gemeinsamen Gespräch mit mir die Symptomatik und die evtl. auslösenden Ursachen verstehen lernen und so der Angst wesentlich aktiver begegnen können. Einen hohen Stellenwert hat hier auch das Erlernen von Entspannungsverfahren sowie die Psychotherapie. Im Rahmen von ausgeprägten Beschwerden, die Ihren Alltag möglicherweise erheblich einschränken, können auch sehr gut wirksame Medikamente phasenweise hilfreich sein.